AUSWIRKUNGEN DES CORONAVIRUS AUF DIE ÖFFENTLICHE VERGABE
Das Coronavirus SARS-CoV-2 hinterlässt deutliche Spuren in der Wirtschaftswelt. Hiervon ist auch die öffentliche Beschaffung betroffen. In Zeiten, in denen die Nachfrage in einigen Bereichen massiv zurückgegangen ist, gewinnt der öffentliche Sektor für viele Anbieter wieder an Bedeutung. Aber wie verhält sich die öffentliche Hand selbst in der Phase der Krise? Kann sie ihre Vorhaben angesichts von zahlreichen auf sie hereinbrechenden neuen Anforderungen (vom Homeoffice für Mitarbeiter bis zur Unterstützung bei der unmittelbaren Gefahrenabwehr) im Wesentlichen weiter umsetzen?
Der DTAD hat sich die Vergabeentwicklung der letzten Wochen einmal genauer angeschaut und mit den Vorjahren ins Verhältnis gesetzt.
Bekanntlich begannen die massiven Auswirkungen der Verbreitung des Coronavirus Mitte März, in der Kalenderwoche 12 (16. - 22.03.2020) trat der „Lockdown“ in Kraft. In der Tat kam es im Vergleich mit der Vorwoche auch zu einem Rückgang publizierter Ausschreibungen um 16 %.
Allerdings gab es im Vorjahr in denselben beiden Kalenderwochen (11. und 12. Kalenderwoche) einen Rückgang um 13,5 %, die Schwankungen dürfen also nicht primär auf den Corona-Einfluss zurückgeführt werden. Dieser prägt sich aber in den Folgewochen zunehmend aus:
Während die publizierten Ausschreibungen im Jahr 2019 nach der Kalenderwoche 12 bis zum Beginn der Osterferienzeit (Kalenderwoche 16) auf etwa demselben Niveau der Kalenderwoche 12 stagnierten (im Schnitt 7.695 Ausschreibungen pro Woche), gingen sie in demselben Zeitraum 2020 im Verhältnis zur Kalenderwoche 12 um mehr als 25 % zurück – im Durchschnitt wurden pro Woche nur noch 6.340 Ausschreibungen veröffentlicht. Im Verhältnis zum Vorjahreszeitraum ist das ein Rückgang um etwa 17,5 % und damit ist ein deutlicher Effekt der Corona-Krise sichtbar.
Erfreulicherweise deutet sich seit der Phase nach Ostern ein positiver Trend an: So wurden bereits in der Kalenderwoche 17 (20. - 26.04.2020) erstmals wieder mehr Ausschreibungen publiziert als in der Vorjahreswoche (+ 7 %). Diese Momentaufnahme entwickelt sich immer mehr zum Trend. In der letzten Aprilwoche wurden wiederum mehr Ausschreibungen publiziert als in der Vorjahreswoche (+ 9 %).
Der Mai ist wegen der vielen beweglichen Feiertage eine besondere statistische Herausforderung. Nach aktueller Datenlage zeichnet sich eine Fortführung des Trends ab und es scheint im Bereich der öffentlichen Beschaffung weiterhin zu Nachholeffekten zu kommen (+ 12 % pro Arbeitstag – bereinigt um die Feiertage, Stand: 26.06.2020).
In der Summe zeigt sich die Nachfrage der öffentlichen Verwaltung also insgesamt als erfreulich stabil. Insbesondere jetzt scheinen wir uns in einer Phase zu befinden, in der besonders viele Ausschreibungen publiziert werden, da noch einige Verzögerungen aus dem „Lockdown“ nachgearbeitet werden müssen. Eine gute Zeit also, der Nachfrage der öffentlichen Hand ein besonderes Augenmerk zu widmen.
Herzliche Grüße und weiterhin viel Erfolg,
Ihr Alexander Seyferth
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